Edith Lechtape
GOSSENPORTRAITS
Fotoarbeiten 1990 - 1996
Hrsg.:
Hans-Jürgen Tast,
Vorwort: Brigitta Arnoux;
geh., 16 S., 8 Duplex-Abb.,
ISBN 978-3-88842-202-7, € 8,9o

„Was ich mache, sind Fotoarbeiten von Spuren
imaginärer Ereignisse mit Zeichen des Schreckens und Bedrohlichen. Dabei
bestehen die Objekte aus harmlosen Materialien, falls es so etwas überhaupt
noch gibt, in einer Zeit, wo die Gefahr sicherer geworden ist als die
Sicherheit." (Edith Lechtape)
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Anlässlich ihrer Ausstellung in der „Fotogalerie der
Staatlichen Landes-bildstelle Hamburg" erschien Anfang 1996 zu der
Schwarz-Weiß-Serie „Gossenportraits" diese Broschüre.
Die collageartigen Fotografien sind, nicht nur im wörtlichen Sinne, äußerst
vielschichtig, durchweg zeigen sie sich geheimnisvoll und verwirrend, auf
bestimmte Weise unnahbar, ziehen aber gerade dadurch die Betrachter in ihren
Bann.
„Ihre Bilder existieren überhaupt nicht in der
Realität; es gibt sie einzig und allein als Vorstellung. Eine Vision wird
materialisiert, auf ein Bild gebannt, ehe sie sich für immer auflöst. Ihre
künstlerische Arbeit besteht im Suchen, Entdecken und Verändern, im
Aufbau, dem Arrangement, der Ausschmückung des künftigen Bildes. Ich möchte
sie in Anlehnung an den Begriff ‚Liedermacher' eine ‚Bildermacherin'
nennen."
(aus dem Vorwort von Brigitta Arnoux)
„Gossenportraits",
eine ungewöhnliche Fotoserie,
die Broschüre als Dokumentation dieser künstlerischen Arbeit. |
Seit
1990 arbeitete die Bildermacherin Edith Lechtape, die in Straßburg von 1986
– 2001 gelebt hatte, an ihren "Gossenportraits". Die Ausgangsmaterialien
dafür, Portraitfetzen, knittrige Papierreste und zerknautschte
Plastikfolien, fand sie überall, - im Abfall, in der Gosse.
Wie die Künstlerin diese Motive und die Motivation, diese abzufotografieren,
das erste Mal bei einer Überschwemmung ihres Archiv-Kellers entdeckt hatte,
ist im Katalog ebenfalls nachzulesen. „Die Beschädigung durch das Wasser,
die Fäulnis, das ergriff mich. Ich spürte etwas vom Ablauf der Zeit, die
alles zerstört."
Als ein Journalist sie einmal in ihrem Atelier
besuchen wollte, antwortete sie ihm deshalb folgerichtig: „Kommen Sie mit
mir auf die Müllhalde."
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